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Nebenwirkungsmeldungen einsehen

EMA (Europa) & FDA (USA) – offizielle Datenbanken verstehen und nutzen

Worum geht’s?

Diese Seite zeigt dir, wo du Nebenwirkungsmeldungen öffentlich einsehen kannst (Europa: EMA/EudraVigilance, USA: FDA/FAERS) – und wie du die Angaben richtig einordnest.

Auf einen Blick

Europa: EMA ADR-Portal (EudraVigilance)
USA: FAERS (FDA) + Public Dashboard
Wichtig: Es sind Verdachtsmeldungen, keine Beweise
Ziel: Muster & Sicherheits-Signale erkennen

Hinweis: Die Datenbanken zeigen Verdachtsfälle (spontane Meldungen). Sie dienen der Sicherheitsüberwachung und können Hinweise auf Risiken liefern, ersetzen aber keine medizinische Beratung.

Viele Betroffene wissen nicht, dass man Verdachtsmeldungen zu Nebenwirkungen auch öffentlich einsehen kann – je nach Region über offizielle Datenbanken. Das hilft, Risiken besser zu verstehen, Muster zu erkennen und Aussagen von Behörden einzuordnen.

Wichtig: Diese Datenbanken zeigen Verdachtsfälle (keine „bewiesenen“ Kausalitäten). Trotzdem sind sie essenziell: Sie machen Sicherheits-Signale sichtbar, die Grundlage für Warnungen, Einschränkungen oder weitere Untersuchungen sein können.

Europa: EMA (EudraVigilance)

In Europa werden Verdachtsmeldungen u. a. über EudraVigilance erfasst. Öffentlich zugänglich ist die Auswertung über das ADR-Portal („suspected adverse drug reactions“).

🇪🇺 EMA ADR-Portal öffnen

Tipp: Suche am besten nach dem Wirkstoff (z. B. „ciprofloxacin“, „levofloxacin“, „moxifloxacin“) statt nach einem Markennamen. Du kannst oft nach Alter, Geschlecht oder Reaktionsgruppen filtern.

USA: FDA (FAERS)

In den USA sammelt die FDA Meldungen im System FAERS (FDA Adverse Event Reporting System). Für die öffentliche Recherche gibt es Dashboards/Tools, die auf FAERS-Daten basieren.

🇺🇸 FDA FAERS (Info) öffnen 🇺🇸 FAERS Public Dashboard

Tipp: Auch hier gilt: Es sind Verdachtsmeldungen. Achte auf Reporting Bias (mehr Aufmerksamkeit = mehr Meldungen). Am aussagekräftigsten sind wiederkehrende Muster über längere Zeit.

So nutzt du die Datenbanken in 5 Minuten

Wirkstoff wählen:
z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin.
Suchbegriff eingeben:
Lieber Wirkstoff als Marke – Schreibvarianten ausprobieren.
Reaktionsgruppen öffnen:
z. B. Nervensystem, Psyche, Sehnen/Muskeln, Herz, Haut.
Filter nutzen:
Alter, Geschlecht, Zeitraum – je nach Portal.
Screenshot/Quelle sichern:
Wenn du etwas belegbar dokumentieren willst: Datum + Seite + Suchbegriff notieren.

Hinweis: Eine hohe Zahl bedeutet nicht automatisch „bewiesen“, aber sie kann ein starkes Sicherheits-Signal sein – besonders, wenn ähnliche Muster in verschiedenen Regionen auftauchen.

Was du dort siehst – und was nicht

Merksatz: Die Datenbanken zeigen Verdachtsfälle. Sie sind besonders wertvoll, um Muster und Häufungen zu erkennen – nicht, um einzelne Einzelfälle zu „beweisen“.

Beispielansicht (Screenshots)

Hier kannst du Bilder/Screenshots deiner Recherche einbetten (z. B. Startseite, Suchmaske, Ergebnisansicht). Ersetze die Platzhalter durch deine echten Bild-URLs aus der Mediathek.

Screenshot: EMA ADR-Portal — **EMA ADR-Portal:** Beispielansicht nach Suche/Filter.

Screenshot: FDA FAERS Dashboard — **FDA FAERS:** Beispielansicht im Public Dashboard.

Tipp: Wenn du Screenshots veröffentlichst, achte darauf, dass keine personenbezogenen Daten sichtbar sind und notiere immer Datum + Suchbegriff (z. B. „ciprofloxacin“) für die Nachvollziehbarkeit.

FAQ – kurz und knapp

Patient*innen, Angehörige und Fachpersonal. Du brauchst keine ärztliche Bestätigung für eine Verdachtsmeldung.

Nein. Meldungen dienen der Arzneimittelsicherheit und sind sanktionsfrei. Sie richten sich nicht gegen Praxen oder Betroffene.

Nein. Jeder begründete Verdacht reicht aus. Meldungen dienen der Signalerkennung – nicht dem Einzelbeweis.

Nein. Die Meldung ist ein Sicherheitssignal, kein Rechtsverfahren. Sie kann aber zur Dokumentation beitragen.

Ja, du kannst ohne Klarnamen melden. Kontaktangaben sind optional, helfen aber bei Rückfragen.

Ja. Auch viele Jahre nach der Einnahme sind Meldungen sinnvoll – selbst bei sehr kleinen oder scheinbar harmlosen Symptomen. Jede Meldung kann helfen, Risikosignale zu erkennen.

Ja. Der FQAD-Diagnosefragebogen hilft, Symptome strukturiert zu erfassen und die Meldung zu erleichtern.

Ja. Du kannst Folge-/Ergänzungsmeldungen abgeben (z. B. alle 6 Monate). Nenne Datum/ID der Erstmeldung, wenn vorhanden.

In der Regel keine automatische Benachrichtigung. Eine Kontaktaufnahme passiert nur, wenn du Daten/Erlaubnis gibst und Rückfragen nötig sind.